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Frühlingserwachen – Domplatz

Endlich, es ist Frühling! Die grauen Tage sind vorbei und der toskanische Sommer in der Landeshauptstadt steht uns bevor. In diesem Sinne werden Euch im April ein paar Orte in Erfurt vorgestellt, an denen er sich genießen lässt. Allen voran ein Ort, der für mich Erfurt prägt. Ihr kennt ihn sicherlich alle. Folgende drei Dinge verbinde ich mit ihm: Demos, Tourismus und Herz der Stadt. Nein, es ist nicht der Anger – sondern der Domplatz!

Hier treffen Demonstration auf Religion und Kaffeesuchende auf deren Erlösung. So gleicht auf dem Domplatz kein Tag dem anderen. Der Vormittag ist gesichert: Wochenmarkt von Montag bis Samstag. Wer den Geruch von frischen Brötchen und bunten Tulpen in Kombination mit dem Kassenschlager des Markts – dem Bratwurst-Stand – mag, ist hier genau richtig. Allerdings verliert der Markt schnell seinen Stellenwert, wenn eines der vielen Feste den Domplatz vollständig bedeckt. Da können die Marktstände froh sein, wenn sie neben den zu klein gewordenen Fahrradständern noch ein Plätzchen am Rande finden. Feste muss man eben feiern, wie sie fallen.

Wochenmarkt am Rande des Altstadt-Frühlings

So gibt es kaum eine Woche, in der kein Riesenrad auf dem Domplatz steht. Der Altstadt-Frühling, das Krämerbrückenfest, die Domstufen-Festspiele, das Wein- oder Oktoberfest und der Weihnachtsmarkt sorgen für viel (betagtes) Publikum an einem historischen Ort.

Heute ist der Domplatz so groß wie etwa drei Fußballfelder. Das war aber nicht immer so. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass einige Wohnhäuser – die auf dem Domplatz standen – während der Belagerung des französisch besetzten Erfurts bei Auseinandersetzungen der Alliierten um das Jahr 1813 zerstört wurden und den heutigen Ort damit weiter vergrößerten. Dies ist nun an dem Übergang von Pflaster- zu Betonsteinen zu erkennen.

Alter Übergang auf dem Domplatz

Apropos Übergang: Um nun wieder zu dem Frühlingsgefühl zurückzukehren, empfehle ich wärmstens einen Marktbesuch mit anschließendem Sonne tanken in einem der angrenzenden Cafés. Hier kann man am besten die Seele baumeln lassen, wenn mal eben nicht der letzte freie Tisch beim Café Hilge vor der Nase weggeschnappt wurde. Sonst lässt sich der Kaffee to go auch bestens auf einer der 70 Domstufen genießen, während das beobachtete Geschehen – mit ein bisschen Fantasie – an Italien erinnert.

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