Habt ihr euch auch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie ein perfekter Sommertag in und um Erfurt herum aussehen könnte? Dann wird euch dieser Artikel vielleicht ein paar neue Ideen für die Zeit außerhalb der Bib geben.
Schon in Erfurt gibt es viele coole Möglichkeiten für einen entspannten Sommertag wie ein Krämerbrückeneis direkt an der Gera zu genießen, sich mit Freund*innen zum Spikeball im Nordpark zu treffen oder aber in einem schnuckeligen Café in der Sonne zu sitzen. Dazu kommen neben dem Krämerbrückenfeste und der Fête de la Musique im Sommer hier in Erfurt noch viele weitere Straßenfeste, bei denen mit einem Gläschen Aperol oder einer Pommes in der Hand tollen Bands gelauscht werden kann.
Wenn es im Hochsommer in der Stadt aber so richtig heiß wird, zieht es doch die meisten von uns ans Wasser. An solchen Sommertagen reicht es nicht mehr aus, sich mit einem Campingstuhl in die Gera zu setzen und die Füße zu kühlen, da braucht es meist schon etwas mehr. Zum Glück ist Erfurt von einigen größeren Seen umgeben, die einem genug Auswahl bieten.
Der heiße Sommertag am See
Wer keinen weiten Weg auf sich nehmen will, kann mit dem Auto oder dem Rad in nur 13 Minuten die 3,5km vom Domplatz zum Nordstrand fahren. Alternativ bietet sich die Straßenbahn an, hierbei müssen allerdings die letzten ca. 1,3km gelaufen werden. Dort angekommen kann man sich nicht nur mit Schwimmen im kühlen Nass belohnen, sondern auch mit Beachvolleyball, Beach-Soccer, Tauchen, Wasserski und vielen anderen Aktivitäten die Zeit verbringen. Für das leibliche Wohl ist ein Kiosk vor Ort, an dem man eine frische Fanta oder ein kühles Bier genießen oder mit einer Kioskpommes in der Hand mit einem Hauch von Melancholie an die in der Kindheit heißbegehrte Freibadpommes zurückdenken kann. Der ermäßigte Eintritt liegt bei 4€.
Doch auch in der idyllischen Landschaft um Erfurt herum gibt es zwischen Hügeln und Feldern viele Seen, die es wert sind, ihnen einen Besuch abzustatten.
Mit einem Auto können die 12km zum Sulzer See ganz entspannt in 20 Minuten zurücklegt werden, um dann irgendwo in der Nähe des Sees zu parken. Aber Achtung: Es gibt nur begrenzte Parkmöglichkeiten. Mit den Öffis kommt man auch in nur 50min aus der Innenstadt dorthin und auf dem Fahrrad ist es ca. eine halbe Stunde für knapp 8km, wobei dann natürlich die lästige Parkplatzsuche entfällt.
Im Sulzer See wird noch immer Kies abgebaut, was auf den ersten Blick nicht so idyllisch scheinen mag. Jedoch gleichen das die schönen Buchten des Sees aus, in denen entspannt die Sonne genossen werden kann.
Zum Schwerborner See sind es für die 15km mit dem Auto eine halbe Stunde, mit den Öffis sind es ca. 1,5 Stunden und mit dem Rad nur knapp eine. Der Schwerborner See gilt als DER See zum Jetski fahren und für motorisierten Wassersport, was ihn zu einer heißbegehrten und besonderen Attraktion macht.
Für die Fahrt an den Stotternheimer See werden mit dem Auto nur 18 Minuten für 15km benötigt. Die Fahrt zum Klingesee, der direkt neben dem Stotternheimer See liegt, ist nahezu identisch, außer, dass man auch hier mit dem Auto direkt an den See fahren kann, um dort zu parken. Mit den Öffis ist die Fahrt zu den beiden Seen auch ganz entspannt. Dafür bietet sich der RE10 an, der direkt vom Hauptbahnhof nach Stotternheim durchfährt. Die letzten Meter zu den Seen können dann zu Fuß zurückgelegt werden. Mit dem Rad sind es zum Stotternheimer See ca. 40min für die 10km und zum Klingesee ca. 45min für 11km.
Der Stotternheimer See ist mit dem Auto wohl am besten zu erreichen und vor allem bietet er die besten Parkmöglichkeiten. Der vordere Teil des Sees zur Straße hin ist ein angelegtes Strandbad mit Parkplatz, großen Liegeflächen, Kinderspielplätzen, Sandstrand, einem Basketballfeld, Beachvolleyballfelder, sanitäre Anlagen, einem Imbiss und vielem mehr. Hier kann es gerade an heißen Tagen oder am Wochenende sehr voll werden, sodass sich dann das „hintere“ Ende des Sees für alle anbietet, die lieber ihre Ruhe haben möchten.
An die einzelnen Badestellen am hinteren Teil des Sees gelangt man direkt von der Straße, sodass das Auto einfach am Straßenrand kostenlos geparkt werden kann. An kleinen Wiesenabschnitten und die Böschung runter bieten sich dann immer wieder Zugänge zum See. Während die Eintrittspreise im Strandbad bei 5,50€ für Erwachsene und 4,40€ ermäßigt liegen, kann man hinten kostenlos ans und ins Wasser.
Der Klingesee direkt neben dem Stotternheimer See ist vor allem in den Abendstunden und zum Sonnuntergang ein echter place to be. Die Sonne, die über Stotternheim untergeht, taucht den See in wunderschöne gelbe, organgene, rote und rosane Farbtöne und lässt seine Wasseroberfläche in einem farbenfrohen Spektakel erstrahlen. Vor allem wird es in den Abendstunden sehr ruhig am Klingesee, was ihn für ein romantisches Sonnenuntergangs-Date mit leckerem Essen und Trinken mit dem/der Freund*in oder einfach den Liebsten zum perfekten Ort macht. Tagsüber wird es hier dagegen sehr heiß, da nur ein kleiner Teil des Ufers Schatten bietet, welcher nur durch einen Stückchen „Dschungel“ erreichbar ist, genau das Richtige für Fans von 7 vs. Wild, aber eben nicht unbedingt etwas für jede*n, der/die einfach nur einen entspannten Tag am See verbringen möchte.
Der Alperstedter See bietet dagegen nochmal ein ganz anderes Ambiente als die anderen beschriebenen Seen. Er gilt als der Größte der Erfurter Seen und hat mit einem Beachclub, einem Campingplatz, Restaurants und sogar schwimmenden Häuschen, die zum Übernachten gemietet werden können, eine weite Kulisse und mehr Leben als die anderen Seen. Mit dem Auto sind es ca. 23min für die 17km und mit dem Fahrrad so um die 40min für 12km, ungefähr so weit wie zum Stotternheimer See und zum Klingesee. Mit den Öffis dauert es ca. 1,5 Stunden, wobei man erst mit dem RB nach Stotternheim fährt und dann mit dem Bus weiter. Am Alperstedter See kann wohl am besten am Strandabschnitt des Campingplatzes ThürKies (hier kostet der Eintritt 2€) oder im Belvedere Blue Beach (einem Beachclub, in dem immer wieder kostenpflichtige Veranstaltungen stattfinden) gebadet werden. Außer dem Baden gibt es hier eine große Auswahl an anderen Angeboten in und um den See wie Stand Up Paddeln, Beachvolleyball, Windsurfen, Tauchen oder auch Segeln. Darüber hinaus werden hier eine ganze Reihe an kulinarischen Angeboten im Strandgut 33, im Belvedere Blue Beach oder aber im Treff am See angeboten. Der See ist durch den Campingplatz, die verschiedenen Lokalitäten zum Essen, die kleinen schwimmenden Häuschen zum Übernachten und auch den kleinen Hafen mit den Segelbooten viel belebter als die anderen Seen.
Sommernachmittage und Sonnenstrahlen in der Stadt
Nachdem der Tag am See verbrachte wurde, bietet es sich an, gegen Nachmittag wieder zurück nach Erfurt zu kommen, um dort ein Eis bei La Riva, Zucker & Zimt oder dem Eiskrämer zu genießen.
Alternative ist, sich in der Abendsonne in eines der süßen Cafés in der Innenstadt Erfurts zu setzen, wie das Café Hilge am Domplatz, Kurhaus Simone am Wenigemarkt, Mela in der Auenstraße, Café Klärchen in der Johannesstraße oder das Epitome am Fischmarkt.
Da gutes Essen bekanntlich glücklich macht und somit einen perfekten Tag abrundet, ist es absolut empfehlenswert, sich bei Efes in der Andreasvorstadt einen Döner ohne Fleisch, dafür mit Schafskäse, bei Haron die A 15 (die Makalirolle) oder die A9 (einmal einen Spezialdöner mit allem), eine Pizza von Le Grazie ebenfalls in der Andreasvorstadt, einen leckeren Burger bei „Der Burgermann“ am Nordpark oder eine kühle Bowl bei MALOA Poke Bowl am Anger zu gönnen. So wird ein perfekter Sommertag in Erfurt mit ausgezeichnetem Essen noch perfekter.
Am besten nimmt man sich das bestellte Essen mit und setzt sich an der Krämerbrücke direkt an oder sogar in die Gera, auf die Domstufen, im Kleinvenedig ans Wasser oder in den Nordpark. Wenn der Hunger nicht ganz so groß ist, ist es vielleicht sogar noch möglich auf den Petersberg hochzulaufen, der seit der BuGa 2021 immer schöner wird und auf dem der Sonnenuntergang über Erfurt genossen werden kann.
Der Sommerabend in Erfurt
Wenn der Tag bis jetzt schon so schön war, dass man sich wünscht, man könnte die Zeit anhalten, bietet sich noch ein Besuch in einer der schnuckeligen Bars in Erfurt an.
Zum draußen Sitzen und die Abendsonne genießen sind das Kurhaus Simone am Wenigemarkt, das Café Hilge am Domplatz, der Innenhof vom Nerly – das wegen der Studi-Preise besonders Studierende anzieht – und der Außenbereich vom Ecke Kornack zu empfehlen. Will man es sich lieber im Innenraum einer Bar gemütlich machen, ist der Speicher mit seinem zweistöckigen Scheunencharme, das Nerly mit den schönen von der Decke hängenden Lampen und den langen, roten Vorhängen oder aber der Innenbereich der Ecke Kornack zu empfehlen.
Wer kein oder weniger Geld ausgeben möchte, kann es sich auch einfach im Nordpark, auf dem Petersberg, in Kleinvenedig oder im Hirschgarten gemütlich machen, Karten spielen, Musik hören oder einfach nur bis tief in die Nacht quatschen.
Wenn das alles noch nicht genug war und die Nacht noch zum Tag gemacht werden soll, kann es weiter gehen in einer der wenigen Bars, die in Erfurt am längsten geöffnet sind. Die Tarantula, die vor allem Montags wegen des „Longisland Monday“ zu empfehlen ist, die Nachtschicht und die Karibikbar sind hierfür wohl die richtigen Anlaufstellen.
Denen, die nach weiteren Tipps für ihre perfekten Sommertage suchen, empfehle ich wärmstens, bei „Feels like Erfurt“ vorbeizuschauen – die haben super Tipps, was in und rund um Erfurt abgeht.
Und solange das Wetter kalt und der Himmel grau sind, sitzen wir noch ein bisschen im Hilgenfeld an der Bib, machen unsere Abgaben für die Uni fertig und träumen von Seen und Eis und Sommergefühlen.